Closing the Loop: Die beste Lösung für unseres weltweites Müllproblem
Wie oft wirft man täglich etwas in die Mülltonne, sei es der To Go-Kaffeebecher, den Versandkarton von Amazon oder der zerbrochene Teller? Und wie oft denkt man täglich als Verbraucher darüber nach, was danach passiert, wenn der benutzte Gegenstand aus dem Blickfeld verschwindet? Wahrscheinlich zu selten, denn das weltweite Problem um Abfall ist nur ein Punkt von vielen, der unsere Umwelt belastet. Es müssen nachhaltigere Lösungen als Müllkippen gefunden werden: Wohin mit unserem ganzen Müll? Das Recycling in geschlossenen Kreisläufen hat sich als vielversprechende Methode herausgestellt, um Abfall zu reduzieren, Ressourcen zu schonen und unsere Umwelt zu entlasten. Wie Unternehmen Schritte hin zu einer nachhaltigeren Zukunft machen und was Endverbraucher dazu beitragen können, lest ihr in diesem Beitrag.
Was ist Closed-Loop-Recycling?
„Reuse, Reduce, Recycle“ – diesen Grundsatz haben viele Menschen in ihr tägliches Leben integriert, um ihre Müllproduktion zu reduzieren und nachhaltiger zu leben. Eine der konsequentesten Methoden, um dieses Prinzip umzusetzen, ist das Recycling in einem sogenannten „Closed Loop“, zu Deutsch geschlossener Kreislauf. Closed-Loop-Recycling ist ein Prozess, bei dem Produkte aus gleichen oder ähnlichen Rohstoffen am Ende ihrer Nutzungsdauer gesammelt, recycelt und wieder in Rohstoffe umgewandelt werden, um neue Produkte herzustellen. Dieser kontinuierliche Recycling- und Herstellungskreislauf trägt auch dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und wertvolle Ressourcen zu schonen.
Das Ziel des Kreislaufs ist es, Ressourcen so oft wie möglich wiederzuverwenden und die Produktion von Abfall komplett zu vermeiden. So funktioniert das konkret: Nachdem Produkte aufgebraucht, kaputt oder am Ende ihres Lebenszyklus sind, sollen sie in die einzelnen Rohmaterialien zerlegt und zurück zu ihrem Ursprungszustand geführt werden. Der gewonnene Rohstoff kann dann wiederverwendet werden und muss nicht auf einer Müllhalde enden. Dadurch werden keine zusätzlichen Ressourcen benötigt, um neue Produkte herzustellen. Das zurückgewonnene Material kann entweder für andere Zwecke verwendet werden oder zur Herstellung von denselben Produkten erneut verwendet werden. Ganz so einfach, wie das jetzt klingt, ist es aber doch nicht. Um ein funktionales Closed-Loop-System zu entwickeln, müssen einige Faktoren berücksichtigt werden.
Das macht ein gutes Recycling-Kreislaufsystem aus
Sammlung
Der erste Schritt in der Kreislaufwirtschaft ist die Sammlung gebrauchter Produkte. Wichtig für ein gutes System ist eine leicht zugängliche Infrastruktur, damit Endverbraucher Produkte bequem zurückgeben können. Für die Nutzer muss klar sein, dass das Kreislaufsystem vorhanden ist, wie sie sich daran beteiligen können und warum es überhaupt wichtig ist, gebrauchte Rohstoffe wiederzuverwenden. Dies zu kommunizieren ist der erste und einer der wichtigsten Schritte, die eine Organisation unternehmen muss, um einen Closed Loop unter den Menschen zu verbreiten. Diese Maßnahme kann unterstützt werden durch zum Beispiel spezielle Recyclingeinrichtungen, Abholung am Straßenrand oder Abgaben beim Einzelhändler. Auch Partnerschaften unter Unternehmen können genutzt werden, um gebrauchte Produkte beispielsweise vom Händler zum Produzenten zu transportieren.
Sortierung
Nach dem Sammeln müssen die Produkte korrekt sortiert werden, um die wiederverwertbaren Materialien zu extrahieren. Dies kann durch manuelles Sortieren oder fortschrittlichere Technologien wie optisches Sortieren und Robotik erreicht werden. Dieser Schritt ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Qualität und Reinheit von Recyclingmaterialien und kann eine der größten Challenges für ein Kreislaufsystem sein, denn das Sortieren von Produkten, die aus mehreren Materialien bestehen, kann schnell kompliziert werden und viel Zeit und noch mehr Ressourcen kosten. Die vermeintlich einfachste Lösung? Recyclingfähige Produkte aus so wenigen unterschiedlichen Materialien wie möglich herstellen. Das ist natürlich nicht in allen Fällen umsetzbar, sollte aber für eine Zukunft, in der Closed-Loop-Systeme an mehr Einfluss gewinnen sollen, nicht außer Acht gelassen werden. Für Verpackungen werden vermehrt „Mono Material“-Lösungen angestrebt; das sind Produkte, die aus nur einem Hauptmaterial (beispielsweise PET oder Pappe) bestehen und dadurch deutlich leichter sortiert und recycelt werden können.
Hochwertiges Recycling
Der Recyclingprozess sollte Produkte effektiv in ihre Kernkomponenten zerlegen und dabei gleichzeitig die Materialqualität erhalten. Dies kann eine Herausforderung darstellen, da einige Materialien bereits während des Recyclingprozesses abgebaut werden. Das Investment in hochwertige und passende Lösungen für die verschiedenen Materialien ist wichtig, um beim Recycling nicht mehr Schadstoffe zu produzieren und Ressourcen einzubüßen, als man sich eigentlich erhofft zu sparen. Gute Kreislaufsysteme müssen ein Gleichgewicht zwischen Materialrückgewinnung und Qualitätserhalt finden. Die Entscheidung, was beim Recycling besonders beachtet werden muss, ist stark abhängig von den Arten an Materialien, der Recyclingmethode und der Form des Outputs, der am Ende benötigt wird, um das Recyclingmaterial wiederzuverwenden.
Herstellung
Nach dem Recycling sollen die Materialien verwendet werden, um neue, hochwertige Produkte zu produzieren. Ein gutes geschlossenes System sollte umweltfreundlichen Herstellungsprozessen Vorrang einräumen, energieeffiziente Produktionsmethoden verwenden und Abfall, wo immer möglich, vermeiden. Das Tageswerk ist bei nachhaltiger Herstellung noch nicht getan. Produzenten haben viele Möglichkeiten, um die Belastung der Umwelt zu verringern. Zum Beispiel die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen zur Onsite-Herstellung von grünem Strom für die Produktion oder Alternativen zu Heizgas wie beispielsweise Wärmepumpen können auch in Betracht gezogen werden.
Verbraucherengagement
Schlussendlich hängt ein erfolgreiches geschlossenes Recycling-Kreislaufsystem von der Bereitschaft der Verbraucher ab, sich am Recyclingprozess zu beteiligen. Dies kann zum Beispiel durch öffentliche Aufklärungskampagnen, Anreize zur Produktrückgabe oder das Bewerben der Umweltvorteile von Recycling-Kreislaufsystemen erreicht werden. Die Macht über das Gelingen von Kreislaufsystemen liegt also sowohl in der Hand von Organisationen und Unternehmen, die recyclebare und langlebige Produkte herstellen sollten, und zum anderen bei den Konsumenten direkt, die sich an diesem System aktiv beteiligen und ihren Teil dazu beitragen müssen, damit Recyclingsysteme sich noch weiter verbreiten können.
Closed-Loop-Recycling in der Praxis
Getränkedosen aus Aluminium
Die Aluminiumindustrie ist ein leuchtendes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Aluminiumdosen können unbegrenzt und ohne Qualitätsverlust recycelt werden, was sie ideal für diesen Prozess macht. In vielen Ländern sind die Recyclingquoten für Aluminiumdosen extrem hoch, einige erreichen über 90%. Die gesammelten Dosen werden eingeschmolzen und wieder in neue Dosen umgewandelt, wodurch sich der Kreislauf schließt.
Druckerpatronen
Druckerhersteller wie HP und Canon haben erfolgreiche Recyclingprogramme mit geschlossenem Kreislauf für ihre Tinten- und Tonerpatronen eingeführt. Verbraucher können gebrauchte Kartuschen an ausgewiesenen Abgabestellen oder über Rücksendeprogramme zurückgeben. Die Kartuschen werden dann sortiert, zerlegt und recycelt. Die gewonnenen Rohstoffe werden anschließend direkt zur Herstellung neuer Kartuschen verwendet.
Getränkeflaschen aus PET
Ein Großteil der Getränkeflaschen, die wir täglich verwenden, bestehen aus PET-Kunststoff. Das für uns normale Pfand-System mit Automaten in jedem Supermarkt ist im Grunde auch ein gut etabliertes Closed-Loop-Recycling-System. Die Flaschen werden nach Gebrauch gesammelt, gereinigt und zu neuen Flaschen verarbeitet. Dadurch entsteht ein geschlossener Kreislauf, in dem PET wiederholt genutzt wird, ohne dass neue Rohstoffe erforderlich sind. Das spart Ressourcen und reduziert den Energieverbrauch erheblich.
Elektroschrott
Elektrogeräte sollten unter keinen Umständen im Hausmüll entsorgt werden. das liegt vor allem an den besonderen Bestandteilen und enthaltenen wichtigen Rohstoffen. Außerdem beinhalten sie Schadstoffe wie unter anderem Cadmium, Quecksilber oder Blei, die bei der herkömmlichen Müllentsorgung mittels Verbrennung viele Schadstoff freisetzen und Boden und Luft stark belasten. Elektroaltgeräte können an Wertstoffhöfen abgegeben werden, oder auch besonders praktisch für Verbraucher: die größeren Supermärkte und Onlinehändler sind ebenfalls verpflichtet, Elektrogeräte zurückzunehmen und diese fachgerecht zu entsorgen.
Nachhaltige Möglichkeiten für Unternehmen
Produktionsunternehmen können entscheidend zum Closed-Loop-Recycling beitragen, indem sie bereits im Designprozess auf die Wiederverwertbarkeit ihrer Produkte achten. Das bedeutet, Materialien so auszuwählen und Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht recycelt werden können. Darüber hinaus sollten Unternehmen effiziente Rücknahmesysteme etablieren, um gebrauchte Produkte von Kunden zurückzuführen und dem Recyclingprozess zuzuführen. Durch Investitionen in moderne Recyclingtechnologien und die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern können sie sicherstellen, dass Materialien in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Eine bewusste Sensibilisierung der Belegschaft und transparente Kommunikation mit Verbrauchern runden den Beitrag ab und fördern den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Wir haben schon damit begonnen, unseren Teil für eine bessere Zukunft zu tun.
So leisten wir unseren Beitrag
Die von uns hergestellten Produkte sind nicht genormt und gehören nicht in den Hausmüll, da sie dort nicht ordnungsgemäß recycelt werden können. Deshalb stellen wir sicher, dass jedes unserer Produkte am Ende seiner Lebensdauer ordnungsgemäß gehandhabt und recycelt wird. Kunden können Produkte an uns zurücksenden und wir sammeln und recyceln diese. Hiermit stellen wir sicher, dass wertvolle Ressourcen nicht verloren gehen oder verbrannt werden.
Kreislauf schließen leicht gemacht
Closed-Loop-Recycling bietet eine nachhaltige Lösung für die Abfallwirtschaft und trägt dazu bei, die Ressourcen unseres Planeten zu schonen und die Umweltbelastung zu verringern. Durch die Implementierung in vielen Branchen können solche Systeme sich noch mehr verbreiten und größeren Einfluss nehmen. Auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft ist das ein wesentlicher Schritt zum Schutz unserer Umwelt und zur Schonung wertvoller Ressourcen. Unternehmen leisten zunehmend ihren Teil zur Lösung und etablieren eigene Closed-Loop-Systeme. Welche Optionen bieten sich für Konsumenten, diese positive Entwicklung zu unterstützen?
Der erste und auch offensichtlichste Schritt ist es, sich über die bestehenden Kreislaufsysteme zu informieren und sich an ihnen zu beteiligen. Endkonsumenten spielen auch weiter eine zentrale Rolle im Closed-Loop-Recycling, indem sie verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen treffen und Produkte bevorzugen, die nachhaltig hergestellt und leicht recycelbar sind. Durch die ordnungsgemäße Rückgabe von Produkten an Recyclingstellen, wie beispielsweise durch Pfandsysteme oder Rücknahmeservices der Hersteller, können sie aktiv dazu beitragen, dass Materialien wieder in den Produktionskreislauf gelangen. Darüber hinaus hilft es, sich über Recyclingmöglichkeiten zu informieren und Produkte, die nicht in den Hausmüll gehören, korrekt zu entsorgen. Mit diesen einfachen Maßnahmen leisten Konsumenten einen entscheidenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Reduzierung von Abfall.